„Überleben als Übersetzer“ als E-Book dauerhaft kostenlos

Fast 5 Jahre ist die aktuelle Version von „Überleben als Übersetzer“ nun alt; die erste Version ist sogar bereits vor 9 Jahren erschienen. Und noch immer verspüre ich nicht die geringste Lust, das Buch zu überarbeiten und zu aktualisieren. Das meiste ist auch schlicht zeitlos, insofern finde ich nicht, dass sich der Aufwand lohnen würde.

Natürlich verkauft es sich immer weniger – nach 9 Jahren hat es wohl schlicht jede*r :-) –, und wäre ich ein Verlag, würde ich das Buch wohl schlicht aus dem Programm nehmen. Aber ich bin ja kein Verlag! Und das Buch ist nach wie vor sicherlich eine echte Hilfe für beginnende Übersetzerinnen und solche, die ihre Tätigkeit ausbauen möchten.

Und so habe ich nach Rücksprache mit den Co-Autorinnen beschlossen, die E-Book-Versionen von „Überleben als Übersetzer“ von nun an dauerhaft kostenlos anzubieten. Unter Downloads sind alle drei Versionen (PDF, Mobi und ePub) erhältlich. Ohne Eingabe von Daten, ohne Tracking, sogar ohne VGWort-Einbindung (weil ich’s nicht hingekriegt habe). Allein die Anzahl der Downloads wird gezählt.

Die Taschenbuchversion von „Überleben als Übersetzer“ ist nach wie vor für 19,90 Euro über Amazon* erhältlich; logischerweise fallen bei einem haptischen Buch Produktions- und Versandkosten an, sodass da am Preis nichts zu machen ist.

Unser Ziel als Autorinnen war es immer, Kolleginnen zu helfen, professioneller aufzutreten und von ihrer Übersetzerei wirklich leben zu können. Ich hoffe, wir konnten das bei vielen Leserinnen bewirken. Und vielleicht können wir nun auch jenen helfen, bei denen bisher noch nicht einmal das Geld für das Buch gereicht hat.

Mögen euch die Kunden die Bude einrennen und möge es Aufträge regnen!

Kostenlose Girokonten für Freiberufler

Ich habe aufgeräumt. Und werfe gerne Sachen weg. Und habe im Zuge der SEO-Workshops an meinen Websites ein wenig rumsuchmaschinenoptimiert. Und so kam es, dass ich einen ganzen Schwung Posts meines Blogs unter www.miriam-neidhardt.de/blog gelöscht habe. Als ich damals anfing zu bloggen, habe ich einfach geschrieben, was mir in den Sinn kam; manches hatte gar nichts mit dem Übersetzen zu tun und viele Beiträge richteten sich an Kolleginnen. Im Blog meiner Hauptseite möchte ich nun aber nur noch für potenzielle Kunden Relevantes verbloggen; für Tipps für Kolleginnen habe ich ja dieses Blog zum Buch hier.

Einer der gelöschten Beiträge über kostenlose Geschäftskonten für Freiberufler jedoch war recht beliebt, wurde viel gelesen und war auch durchaus interessant; wenn auch inzwischen veraltet. Und deshalb hier eine aktuelle Fassung:

Brauche ich als Freiberufler ein separates Geschäftskonto?

Jain. Es gibt keine „Geschäftskundenpflicht“ für Freiberufler. Im Prinzip reicht ein Girokonto für alle privaten und geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben aus. Es ist aber anzuraten, Privates und Geschäftliches zu trennen:

  1. Die meisten Girokonten dürfen nur privat genutzt werden. Bei Kontoeröffnung geben Sie in der Regel an, das Konto rein privat zu nutzen. Nutzen Sie es dann dennoch geschäftlich, kann es vorkommen, dass Sie ein Schreiben der Bank erhalten mit der Aufforderung, die geschäftliche Nutzung umgehend einzustellen, sonst wird das Konto gekündigt. Das kann manchmal Jahre dauern! Mir ist es so bei der DKB passiert.
  2. Im Falle einer Steuerprüfung müssen Sie eventuell alle Kontoauszüge präsentieren, um nachweisen zu können, dass Sie wirklich alle Einnahmen versteuern. Haben Sie nur ein Konto, hat das Finanzamt damit auch Einblick in all Ihre privaten Kontobewegungen. Und wenn Sie mal etwas bei eBay verkaufen, müssen Sie womöglich belegen, dass es sich hier um eine private Einnahme handelt. Im besten Fall ist das nur lästig; im schlechtesten Fall wird es teuer.
  3. Mit zwei Konten haben Sie schlicht einen besseren Überblick über Ihre Finanzen. Ich überweise mir ein monatliches „Gehalt“ von meinem Geschäfts- auf mein Privatkonto. So habe ich, wie eine Arbeitnehmerin, ein monatliche Budget. Was am Jahresende und nach Steuern noch auf dem Geschäftskonto liegt, ist Überschuss und kann für die Altersvorsorge zurückgelegt werden.

Kostenlose Girokonten für den Privatgebrauch:

DKB. Seit vielen Jahren meine Lieblingsbank. Mit der Kreditkarte kann man überall auf der Welt und an jedem Automaten kostenlos Geld ziehen. Das ist ganz schön praktisch. Die App ist schön übersichtlich, und wenn man schon mal bei der Bank ist, kann sich auch ein Tagesgeldkonto und ein Depot zulegen, wenn man möchte. Für das Tagesgeldkonto gibt es zzt. nur 0,01 % Zinsen, aber manchmal ist es ja schon praktisch, wenn das Geld, das als Rücklage dient, auf einem anderen Konto liegt. Außerdem kann man Girokonten für die Kinder eröffnen, wenn man welche hat und das möchte; auch diese werden schön übersichtlich in der App angezeigt. Auch die Kinder haben dann eine eigene Maestro- und eine VISA-Karte (auf reiner Guthabenbasis), mit denen sie on- und offline bezahlen und Geld am Automaten ziehen können. Finden meine ziemlich cool. Pünktlich am 18. Geburtstag verschwindet das Kinder-Girokonto aus der Eltern-App.

Die DKB bietet zwar auch ein kostenloses Geschäftskonto, aber nur für Ärzte, Steuerberater und so – nicht für Übersetzer.

Tomorrow: Die umweltfreundliche Bank. Mir fehlt die persönliche Erfahrung, aber würde ich noch ein privates Girokonto brauchen, würde ich Tomorrow ausprobieren. Die Nutzung als Geschäftskonto ist nicht erlaubt.

Kostenlose Girokonten für den Geschäftsverkehr:

All diese Konten dürfen sowohl privat als auch geschäftlich genutzt werden:

N26: Mein Lieblings-Geschäftskonto, das ich für alle Einnahmen und Ausgaben als Übersetzerin und Korrekturleserin verwende. Übersichtliche App, schicke Kreditkarte, die ich über die App deaktivieren kann, weil ich sie eh nicht nutze. Nachteil: Es sind nur Buchungen in Euro möglich. Möchte man Fremdwährungen empfangen oder überweisen, benötigt man Wise (ehemals Transferwise). Von N26 trenne ich mich gerade und kann die Bank nicht mehr empfehlen. Erst fehlten 8 Euro bei zwei Zahlungseingängen aus GB, womit die N26 angeblich nichts zu tun hatte – die Senderbank aber auch nicht, und laut überweisendem Kunden kommt bei anderen Zahlungsempfängern der volle Betrag an. Und dann berichteten an einem Tag zwei Kunden mit zwei verschiedenen Banken in zwei verschiedenen Ländern, dass sie mir kein Geld überweisen konnten, weil meine IBAN angeblich nicht stimmte, und auch in diesem Fall behauptet die N26, sie habe nichts damit zu tun. Ich löse mein Konto dort deshalb gerade auf.

Kontist: Das Girokonto bei Kontist habe ich eröffnet, als es über eine Schnäppchenseite mal 100 Euro dafür gab 😊 Seitdem nutze ich es für die Einnahmen aus dem Marktplatz für Musterübersetzungen. Wie bei N26 sind auch bei Kontist nur Sepa-Überweisungen in Euro möglich.

Revolut: Das Girokonto bei Revolut habe ich mir für Überweisungen in Fremdwährungen angeschafft. Die Gebühr für den Währungsumtausch liegt bei 0,5 %; hinzu kommt eine Gebühr für die „Internationale Zahlung“, die je nach Währung zwischen 0,3 % und 5 Euro beträgt. Der Betrag wird aufgeschlüsselt angezeigt, bevor man die Überweisung bestätigt. Revolut sitzt seit dem Brexit nicht mehr in GB, sondern in Litauen.

Wise: Wise hieß früher Transferwise und ist ausgesprochen praktisch für Zahlungsaus- und -eingänge in Fremdwährungen. Mit dem Multiwährungskonto hat man quasi mehrere Girokonten in mehreren Ländern; so habe ich ein US-Konto, auf das meine Agentur in den USA meine Monatsrechnung bezahlt, und auch Konten in Kanada, GB und in der Schweiz. Auftraggeber können also in ihrer Währung auf ein Konto in ihrem Land zu ihren inländischen Gebühren überweisen, und ich kann den Betrag dann in der App entweder in der entsprechenden Währung ausgeben (wenn ich mal etwas in den USA bestelle) oder in Euro auf mein Girokonto überweisen. Die Gebühren richten sich nach Währung und Land; bei Zahlungseingang aus den USA z. B. werden 0,43 % plus 7,50 USD berechnet, für den Zahlungsausgang nach USA 0,41 % plus 0,95 Euro. Wie bei Revolut werden die Gebühren sauber aufgeschlüsselt angezeigt.

 

PayPal: PayPal ist ungemein praktisch, aber auch echt teuer, gerade, wenn es um Fremdwährungen geht. Bis zu 10 % fallen für Währungsumtausch und Überweisung an. Auch bei PayPal ist anzuraten, sich zwei Konten zuzulegen: ein privates und ein geschäftliches. Ich nutze PayPal für den Zahlungseingang von Privatkunden, die eine Urkundenübersetzung benötigen, sowie für Zahlungen von Kunden meiner Onlineshops. Na ja, und zum Online-Shoppen natürlich 😉

 

Uff, 5 Girokonten habe ich somit. 5 Apps auf dem Handy. Plus zweimal PayPal. Plus meine Amazon-Kreditkarte samt App; mit der Amazonkarte zahle ich praktisch alles, was privat ist, und erhalte 0,5 % bzw. 3 % als Cashback. So viele Konten braucht man natürlich nicht wirklich. Aber ein Privat- und ein Geschäftskonto sollten schon sein!

 

Edit 27.01.2022: Da ich mich nun von der N26 trenne, probiere ich demnächst wohl Fyrst aus. Und werde berichten!

Workshops! Für SEO! Für WordPress-Seiten! Von mir! Online!

Online-Workshop – SEO für WordPress-Seiten

***Edit 7. September 2021: Ich habe durchaus vor, die Online-Workshops wieder anzubieten. September/Oktober war eigentlich angedacht. Leider habe ich seit nunmehr geschlagenen 2 Monaten einen ominösen Atemwegsinfekt (kein Corona ;-)), der es mir unmöglich macht, mehr als zwei Sätze am Stück ohne Hustenanfall zu sprechen. Und das sind keine guten Voraussetzungen für einen 2-stündigen Workshop. Sobald ich wieder fit bin, gibt’s neue Termine.***

Ihr möchtet als Übersetzerin* nicht nur für Agenturen arbeiten, sondern Direktkunden für sich gewinnen? Seien es Privatkunden für Urkundenübersetzungen oder Unternehmen? Eine Website habt ihr bereits, sie klickt nur niemand an?

Dann kommt ihr um eine Suchmaschinenoptimierung eurer Website nicht herum. Wenn ein potenzieller Kunde Suchbegriffe bei Google eingibt und ihr genau seine Anforderungen erfüllen, dann sollte eure Website auch möglichst weit oben auf seiner Trefferliste auftauchen. Wie sonst soll er wissen, dass ihr perfekt zu ihm passt, und euch eine Anfrage schicken?

Glücklicherweise können wir viele Maßnahmen, die zu einer besseren Auffindbarkeit bei Google führen, auch ohne große Vorkenntnisse selbst erledigen. Und genau die möchte ich euch in einem Online-Workshop gern zeigen!

Nach vielen Vorbereitungen und Tests ist es jetzt so weit, und ihr könnt die Teilnahme an einem solchen Workshop über das Shopsystem hier im Blog buchen. Es stehen zwei Workshops zur Verfügung, die hier gebucht werden können:

 

Für Anfänger:

Ihr habt eure Website mit WordPress erstellen lassen und könnt allenfalls mal den Text oder ein Bild selber ändern und Updates durchführen. Ansonsten habt ihr keine Ahnung, worauf es bei der Suchmaschinenoptimierung ankommt, und habt auch noch nie ein Plug-in aus der Nähe gesehen.

  • Ich erkläre euch, was SEO überhaupt ist und wozu man Keywords, Plug-ins und ggf. anderen Schnickschnack braucht.
  • Bei der praktischen Suchmaschinenoptimierung beschränken wir uns auf die Basics: Einstellungen, SEO-Plug-in und Keywords in den Texten.

 

Für Fortgeschrittene:

Ihr habt eure Website selbst erstellt oder haben sie erstellen lassen, pflegt sie aber selbst. Ihr seid in der Lage, neue Unterseiten anzulegen, Bilder hochzuladen und ein Plug-in zu installieren. Nun will eure Website nur noch besser gefunden werden!

  • Ich erkläre nichts weiter, wir gehen gleich an die praktische Arbeit. Gemeinsam zeige ich euch im Dashboard, an welchen Schrauben ihr drehen könnt und solltet, damit eure Website bei Google besser gefunden wird. Wir verbessern den Pagespeed, optimieren Bilder und Texte und gehen dabei auch ans Eingemachte.

 

Voraussetzungen für beide Workshops:

  • bestehende Website, die mit WordPress erstellt wurde
  • Zugangsdaten zum Dashboard dieser Website (zu erreichen unter domain.de/wp-admin, ihr braucht Benutzernamen und Passwort
  • ihr müsst Admin-Rechte haben (ggf. mit der*dem Ersteller Ihrer Website abklären)
  • macht vorher unbedingt ein Back-up und speichert es auf der Festplatte!

Ein Workshop dauert ca. 2 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 pro Sitzung beschränkt. Zwar sind die Workshops auch für andere Dienstleister als Übersetzerinnen geeignet, alle Beispiele, Tipps und Maßnahmen sind jedoch auf Übersetzerinnen zugeschnitten. Wir arbeiten alle zusammen live an unseren Seiten. Ihr könnt aber natürlich auch einfach nur zuhören, euch Notizen machen und Maßnahmen später in Ruhe selber umsetzen. Ich habe eine Workshop-Website erstellt, mit der ich euch die Umsetzung der Maßnahmen nicht nur zeigen kann, sondern die auch alles Gelernte in Stichpunkten zum späteren Nachlesen enthält.

Technisches:

Der Workshop findet über Zoom statt. Ihr könnt über das Shopsystem ein Ticket kaufen, erhaltet automatisch eine Rechnung sowie den Link zur Zoom-Meeting. Beides findet ihr nach dem Kauf auch in eurem Kundenkonto, das ihr deshalb anlegen müsst.

 

 

*Männer sind, wie immer, mitgemeit.

Wie viel kann ich für eine Übersetzung verlangen?

Ihr macht euch keine Vorstellung, wie oft ich E-Mails von Kolleg*innen erhalte mit der Beschreibung eines Projekts und der Frage, wie viel sie dafür berechnen sollen.

Hier also meine pauschale Antwort:

Unabhängig davon, um welche Textsorte und welche Sprachkombination es geht, schätzt ihr immer ab, wie lange ihr für das Projekt brauchen werdet. Natürlich ist das manchmal etwas schwer einzuschätzen; zur Not arbeitet ihr exakt eine Stunde an der Übersetzung, zählt nach, wie viele Wörter/Zeilen ihr in der Zeit geschafft habt, und rechnet die Zahl dann auf das gesamte Projekt hoch. Und schlagt 20 % drauf, weil ihr eure Übersetzung ja anschließend sicherlich noch durcharbeitet, und auch das kostet Zeit. Wenn ihr also in einer Stunde 500 Wörter schafft und einen Stundensatz von 50 Euro habt, braucht ihr für 10.000 Wörter 20 Stunden und berechnet 1.200 Euro (20 Stunden plus 20 %).

Ihr wollt konkretere Zahlen? Das ist echt schwierig, weil ein Wortpreis, wie ihr wisst, immer mindestens von Textsorte und Sprachkombination abhängt, aber auch davon, ob es sich um einen Privatkunden handelt oder Geschäftskunden oder eine Agentur, ob der Text unter eurem Namen veröffentlicht wird, ob ihr den Text selbst Korrektur lesen lasst (dann kommen noch die Kosten für die/den Korrekturleser*in hinzu und ein bisschen für euer Projektmanagement) …

Ihr wollt trotzdem konkrete Zahlen?

Ist ja gut. Für Fachtexte ist ein gutes Maß immer das JVEG. Demnach sind für gängige Sprachen 1,80 Euro pro Zeile (55 Zeichen im Zieltext) zu berechnen. Da das ein Satz für eine Übersetzung für Endkund*innen ist, würde ich davon ausgehen, dass ihr von diesem Satz die*den Korrekturleser*in bezahlt. Das wären dann Pi mal Daumen so um die 40 Euro pro Seite allein für die Übersetzung.

Bei Romanübersetzungen kann man sich nach dem VdÜ richten; demnach liegt der „übliche Satz“ für die Übersetzung einer Seite aus dem Englischen ins Deutsche bei runden 18 Euro. Nur für die Übersetzung; Lektorat und Korrektorat kommen noch hinzu.

Schwierig finde ich persönlich immer die Berechnung für die Übersetzung eines Fachbuchs. Wenn ihr mich fragt, würde ich dafür ein Ding zwischen Fach- und Romanübersetzung ansetzen und von 25 bis 30 Euro pro Seite (1.800 Zeichen) ausgehen, abhängig davon, wie fachspezifisch das Buch ist. Plus Lektorat und Korrektorat, sofern ihr das im Paket anbietet.

Nun wollt ihr wissen, wie viel ihr für Lektorat und Korrektorat ansetzen sollt, stimmt’s?

Kommt drauf an … Bei Romanen könnt ihr mit 5 bis 6 Euro pro Seite für das Lektorat und 2 bis 3 Euro für das Korrektorat rechnen. Lektorat ist hierbei definiert als: Die*der Lektor*in liest das Buch, so wie es ein*e Leser*in lesen würde, ebnet Stellen, über die sie*er stolpert, poliert den Stil, vergleich aber nicht Satz für Satz mit dem Original. Korrektorat ist definiert als: nur Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigieren. Bei einem Fachtext braucht ihr eher eine*n andere*n Kolleg*in, die*der Original mit Übersetzung vergleicht; hierfür setzt man üblicherweise den halben Wort- oder Zeilenpreis der Übersetzung an. Wenn ihr also Kund*innen 1,80 Euro pro Zeile in Rechnung stellt, sind 1,25 Euro davon für euch und 0,60 Euro fürs Korrekturlesen.

Zur Berechnung eines angemessenen Stundensatzes spuckt Google eine Menge Ergebnisse aus. Eine Möglichkeit wäre dieser Rechner. Ich würde von mindestens 50 Euro pro Stunde ausgehen, 70 bis 80 wären angebrachter, und nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Immer zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer.

Disclaimer: Das sind die Zahlen, die ICH persönlich ansetzen würde. Wenn ihr mich also fragt, wie ICH einen Text berechnen würde, wäre das meine Antwort. Ich erhebe nicht den Anspruch, das Maß aller Dinge zu sein.

Bitte kauft bei Amazon!

Ja, ich weiß, der Tenor ist, Bücher nicht bei Amazon zu bestellen, sondern in der Buchhandlung vor Ort zu kaufen. Bei Selfpublishern, zumindest bei jenen, die über KDP von Amazon veröffentlichen, verhält es sich jedoch anders.

Als Rechenbeispiel mein Buch:

19,90 Euro Verkaufspreis minus 7 % Umsatzsteuer bleiben 18,60 Euro. Wird das Buch über den lokalen Buchhandel (oder Thalia oder so) bestellt, bekommt dieser die üblichen 30 % Buchhänderrabatt, also 5,58 Euro, die von den 18,60 Euro abgezogen werden. Ebenfalls abgezogen wird das Porto (ich habe als Brief versendet, weil’s schneller geht als Büchersendung, aber nehmen wir mal das Porto für eine Büchersendung) in Höhe von 1,90 Euro, die Kosten für die Versandtasche in Höhe von 40 Cent und das Buch selbst, das ich zu 100 Stück in Polen habe drucken lassen, was ca. 5 Euro pro Exemplar gekostet hat.

Macht also:

19,90 Euro

– 1,30 Euro Umsatzsteuer

– 5,58 Euro Buchhänderrabatt

– 1,90 Euro Porto

– 0,40 Euro Versandtasche

– 5,00 Euro Buch

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5,80 Euro, die für mich bleiben.

Bei Amazon bekomme ich pro verkauftem Exemplar 6,62 Euro – und dafür muss ich keine Rechnung schreiben (also, nicht pro Buch, pro Monat schon) und auch nicht zum Briefkasten laufen.

Ergo: Kauft Bücher von Selfpublishern bitte nicht über den lokalen Buchhandel, sondern entweder beim Autor direkt oder bei Amazon.

Ich für meinen Teil habe auch deshalb den Versand meines Buchs komplett eingestellt und man kann es nur noch bei Amazon bestellen.