Schöne Mails erreichen mich manchmal und manchmal denke ich auch daran, zu fragen, ob ich den Text hier veröffentlichen darf. Diesen hier zum Beispiel:
Schöne Mails erreichen mich manchmal und manchmal denke ich auch daran, zu fragen, ob ich den Text hier veröffentlichen darf. Diesen hier zum Beispiel:
Die Wörter in einem Text zu zählen, ist manchmal gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Natürlich kann man bei Word einfach auf Überprüfen –> Wörter zählen gehen und hat ein Ergebnis. Dieses weicht jedoch gerne mal von der Zählung von Trados oder professionellen Zählprogrammen ab – aus welchen Gründen auch immer. Ich für meinen Teil berechne dem (Direkt-)Kunden immer die Wortzahl nach Word, weil er diese am einfachsten nachvollziehen kann. Bei Direktkunden nenne ich sowieso immer einen runden Endpreis, sodass ein paar Wörter mehr oder weniger keinen Unterschied machen. Agenturen nennen in der Regel von sich aus die Anzahl der in Auftrag gegebenen Wörter.
Die Texte aus PDF-Dateien lassen sich oftmals markieren und in eine Word-Datei kopieren, wo man die Wörter wieder bequem zählen kann. Bei eingescannten und als PDF-Datei abgespeicherten Dokumenten funktioniert das jedoch nicht – beispielsweise bei Urkunden ist das der Fall. Hierfür verwende ich seit einer Weile die Texterkennungssoftware Abbyy FineReader, die die PDF-Datei automatisch „liest“ und den Text in eine Word-Datei packt, in der ich dann wieder die Wörter bequem zählen kann. Bei Urkundenübersetzungen ist diese Software ein Segen, weil ich dem Kunden so im Vorfeld sagen kann, was die Übersetzung kosten wird – und Privatkunden wollen nun mal verständlicherweise gerne vorher wissen, was sie am Ende bezahlen müssen. Preise zu vergleichen ist ja kein Schwerverbrechen.
Die Wörter in Power Point-Präsentationen habe ich bisher gezählt, indem ich mit der rechten Maustaste auf die Datei geklickt habe –> Eigenschaften –> Details und da steht die Anzahl der Wörter. Bisher bin ich auch immer gut mit dieser Methode gefahren. Dachte ich. Unlängst bekam ich wieder einmal eine PPT zur Übersetzung, die ich einem Kollegen weitergegeben habe. Ich zählte etwas über 1000 Wörter und erstellte dem Kunden ein entsprechendes Angebot. Als der Text übersetzt vom Kollegen zurückkam, fiel ich aus allen Wolken, denn er berechnete 1700 Wörter laut Trados-Zählung. Ein mühsames Kopieren der einzelnen Textfelder aus PPT- in eine Word-Datei bestätigte seine Zählung. Dadurch habe ich a) dem Kunden die Übersetzung viel zu billig verkauft und b) das Korrekturlesen der Übersetzung praktisch für lau durchführen müssen.
Bei meiner Nachfrage unter Kollegen bei Facebook (ein Hoch auf soziale Netzwerke!) erhielt ich den wertvollen Tipp, dass sich auch PPTs mit dem Abbyy FineReader durchzählen lassen. Und in der Tat: Man muss einfach nur die PPT als PDF abspeichern und diese mit Abbyy zu einer Word-Datei konvertieren. Diese Methode hat sogar den Vorteil, dass auch die Wörter in den Bildern mitgezählt werden. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich jetzt rund 150 Euro reicher – und der FineReader kostet weniger. Also eine absolut lohnenswerte Anschaffung! Auch mit 15-tägiger Testversion.
Im Buch habe ich bereits erklärt, wie man über 1-Click-Install bei WebHostOne ein WordPress-Blog anlegt, im Folgenden erläutere ich, wie die Installation eines WordPress-Blogs ohne 1-Click-Install funktioniert. Es gibt im Web zwar einige Anleitungen, ich als technisch komplett Unbegabte habe damit jedoch einen ganzen Tag gebraucht, bis ich endlich alles verstanden hatte. Deshalb hier meine Anleitung für Dummies.
Sollten Sie damit immer noch Schwierigkeiten haben, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail! Erstens kann ich Ihnen vielleicht helfen und zweitens, damit ich die Anleitung noch klarer formulieren kann.
Nach wie vor brauchen Sie als Erstes einen Host. One.com hat zurzeit ein Angebot: Domain und 5 GB Webspace im ersten Jahr kostenlos, ab dann 15 Euro netto pro Jahr.
Wenn Sie sich für einen Host entschieden und Ihre Domain haben registrieren lassen, erhalten Sie eine E-Mail mit den Zugangsdaten für FTP (Host, Benutzername, Passwort) sowie MySQL (Host, Datenbank, Benutzername, Passwort). Halten Sie diese Daten bereit.
1. WordPress downloaden. Die deutsche Version gibt es hier: http://de.wordpress.org/
Die Zip-Datei müsste sich nun im Ordner „Downloads“ befinden. Mit der rechten Maustaste darauf klicken und „Alle extrahieren“ auswählen. Als Speicherort z. B. „Dokumente“ angeben. Jetzt haben Sie dort einen Ordner „Wordpress“.
2. WordPress-Ordner öffnen und die Datei „wp-config-sample.php“ suchen. Mit der rechten Maustaste darauf klicken – Öffnen mit – Editor auswählen. Hier die MySQL-Einstellungen eintragen, die Sie von Ihrem Host bekommen haben: Name der Datenbank, Benutzername, Passwort und Host. Wo die Eingaben hingehören, steht in der Datei. Anschließend als „wp-config.php“ abspeichern.
3. Nun brauchen Sie einen FTP-Client, z. B. Filezilla, kostenlos herunterzuladen hier: http://filezilla-project.org/
Filezilla öffnen und die Zugangsdaten eingeben, die Sie von Ihrem Host erhalten haben: Server, Benutzername und Passwort. Links sehen Sie nun den Inhalt Ihrer Festplatte, rechts ein leeres Verzeichnis. Suchen Sie links den Ordner „Wordpress“ und ziehen Sie ihn mit der Maus in das rechte Fenster. Das Kopieren der Dateien kann ein paar Minuten in Anspruch nehmen.
4. Tippen Sie nun in den Browser: www.IhreDomain.de/wordpress/wp-admin/install.php, wobei Sie „IhreDomain“ natürlich durch Ihre Domain ersetzen.
Dort geben Sie den Titel für Ihre Website ein, wählen einen Benutzernamen sowie ein Passwort und geben Ihre E-Mail-Adresse an. Alle Eingaben können Sie später jederzeit wieder ändern. Nun können Sie sich einloggen und sehen das Dashboard von WordPress.
Fertig? Noch nicht ganz! Jetzt ist Ihre neue Website nämlich nicht unter www.IhreDomain.de zu finden, sondern nur unter www.IhreDomain.de/wordpress, und wer will das schon?
5. Gehen Sie nun im Dashboard auf „Einstellungen“ und entfernen Sie bei „Startseiten-Adresse“ das /wordpress, sodass dort nur noch „www.IhreDomain.de“ steht. Die Eintragung unter WordPress-Adresse lassen Sie unverändert! Klicken Sie unten auf „Änderungen übernehmen“.
6. Suchen Sie auf Ihrer Festplatte den Ordner „Wordpress“ und darin Datei „index.php“. Öffnen Sie diese mit dem Editor. Ganz am Ende steht */require(‚./wp-blog-header.php‘). Fügen Sie hier den WordPress-Ordner ein: */require(‚./wordpress/wp-blog-header.php‘). Speichern und schließen Sie die Datei. Gehen Sie wieder zu Filezilla. Suchen Sie im linken Fenster im WordPress-Ordner die Datei „index.php“ und ziehen Sie sie mit der Maus aus dem linken Fenster in das rechte UNTER den WordPress-Ordner, nicht darein! Öffnen Sie anschließend den WordPress-Ordner im rechten Fenster und löschen darin die alte Datei „index.php“.
7. Gehen Sie nun wieder in das Dashboard von WordPress, dort zu Einstellungen – Permalinks. Klicken Sie hier „Beitragsname“ an und anschließend unten auf „Änderungen übernehmen“.
Fertig! Ihr WordPress-Blog ist nun unter www.IhreDomain.de erreichbar.
An das Dashboard kommen Sie unter www.IhreDomain.de/wp-admin; hier geben Sie die unter 4. ausgewählten Zugangsdaten ein. Nun können Sie nach Herzenslust rumprobieren! Seiten und Beiträge anlegen, ein Design auswählen usw.
Viel Spaß dabei!
Nachtrag 14.2.2013: One.com bietet eine recht gute Anleitung zur Installation von WordPress, die sogar noch etwas einfacher ist als hier beschrieben. Ich weiß allerdings nicht, ob das so nur bei One.com oder auch bei anderen Hosts funktioniert.
Sie möchten eine Rezension über „Überleben als Übersetzer“ erstellen, für Ihr eigenes Blog, eine Zeitschrift oder Amazon? Dafür erhalten Sie selbstverständlich ein kostenfreies Rezensionsexemplar. Schreiben Sie mir eine Mail als rezension@miriam-neidhardt.de, verraten Sie mir, wo die Rezension erscheinen soll und schon geht ein Buch auf die Reise.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht jeder ein kostenloses Rezensionsexemplar bekommen kann, der mich anmailt – Hand und Fuß sollte das Vorhaben schon haben! Ich behalte mir das Recht vor, nachträglich eine Rechnung zu versenden, wenn innerhalb von drei Monaten ab Erhalt des Buches keine Rezension geschrieben wurde. Wäre sonst unfair allen anderen gegenüber, die das Buch zum Selbstzweck brav bezahlen!
Maximal 8 Exemplare stehen zurzeit zur Verfügung. Wenn weg, dann weg.
Endlich ist es da: Das Handbuch, das Übersetzern den Einstieg in die Freiberuflichkeit erleichtert und gleichzeitig noch Spaß macht!
„Überleben als Übersetzer – Das Handbuch für freiberufliche Übersetzerinnen“ widmet sich mit großer Hingabe dem Thema Marketing. Gleichzeitig liefert es Antworten auf allgemeine praktische Fragen wie etwa welche Punkte eine ordentliche Rechnung enthalten sollte inklusive konkretem Musterbeispiel.
Ausgehend von der Frage „Was ist Professionalität?“ unterteilt sich das Anfangskapitel in die Entscheidung Kleinunternehmer oder Umsatzsteuerpflicht?, Bin ich ein Gewerbe? sowie Informationen zur Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, Berufshaftpflicht-versicherung und BDÜ-Mitgliedschaft.
Solche und ähnliche Fragen dürften wohl jeden Anfänger beschäftigen, werden allerdings aufgrund ihres drögen, normalerweise rein organisatorischen Charakters nicht unbedingt in Zusammenhang mit einer erfolgreichen Selbstvermarktung gebracht. Nach Ansicht der Autorin hingegen erkennt der potenzielle Auftraggeber bereits anhand der Umsatzsteuer-ID und der Daten zur Vermögensschadenshaftpflichtversicherung im Impressum der Website, dass er es mit einer qualifizierten Fachkraft zu tun hat.
Das Anschlusskapitel widmet sich ausführlich der Gestaltung einer eigenen Website angefangen mit der Suche nach einer geeigneten Domain, gefolgt von einer konkreten Anleitung zur Erstellung der Website mit dem von der Autorin empfohlenen Blogsystem „WordPress“ bis hin zur Frage nach den Inhalten.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Suchmaschinenoptimierung, den sozialen Netzwerken XING, LinkedIN, Twitter, Facebook und Google+ sowie einer Fülle von Möglichkeiten des On- und Offline-Marketings gefolgt von rein betriebswirtschaftlichen Themen wie Angebot, Auftrag, Rechnung, Reklamationsmanagement und Forderungsmanagement. Daran angeschlossen ist der Bereich „Weiterbildung“, in dem die gerade für Berufseinsteiger interessanten Fragen nach einer Vereidigung/Ermächtigung, CAT-Tools etc. angeschnitten werden. Den Abschluss bilden die Themen Marketinganalyse und lohnende Anschaffungen.
Insgesamt lässt sich Folgendes feststellen: Die Autorin begeistert sich in einem Maß für das Thema Marketing, wie es in unserer Branche und gerade für „Einzelkämpfer“ unüblich ist und eben diese Begeisterung ist ansteckend! Das Handbuch liest sich wie eine Rezeptsammlung zum Thema „Wie mache ich auf mich aufmerksam?“ und enthält dabei viele nützliche Anregungen wie z. B. die Nutzung von Twitter als Marketinginstrument bzw. als Großraumbüro, das Verfassen von Kommentaren auf Blogs anderer oder das Veröffentlichen von Pressemitteilungen oder Artikeln für Fachzeitschriften. Sogar der Gedanke, einen Film zur Selbstpräsentation auf YouTube zu veröffentlichen, wird hier einmal „laut gedacht“.
Der Stil ist von einem teilweise fast schon leichtfertigen Umgang mit der Sprache geprägt, der eher an das gesprochene Wort erinnert und gelegentlich ein wenig flapsig erscheint. Andererseits wird er von der Autorin bewusst eingesetzt, um sich von dem normalerweise in Fachliteratur verwendeten sachlich-nüchternen Ton abzuheben.
Hier eine kleine Leseprobe aus dem Kapitel „Agenturen suchen anders“:
Es gibt natürlich noch andere Auftragsbörsen, TraduGuide zum Beispiel. Hier schreiben häufig auch Unternehmen und Privatkunden Aufträge aus. Kann sich lohnen, wenn man beispielsweise eine übersetzte Website eines Unternehmens für die Referenzliste haben möchte. Meiner Erfahrung nach geht es hier jedoch fast immer tatsächlich nur um den Preis. Weitere Seiten sind Translatorscafe.com, bewords.com, um nur einige zu nennen. Registrieren, ausprobieren, schadet nichts. (S. 166)
Das knapp 200 Seiten umfassende Handbuch gibt in diesem Stil den kompletten Erfahrungsschatz der Autorin weiter, sprüht nur so vor Ideen und Tipps und wird niemals langweilig. Vielleicht auch gerade wegen der nicht wissenschaftlichen Ausdrucksweise liest es sich wie ein spannender Roman und ist daher für Existenzgründer rundum empfehlenswert.
Aufgrund der starken Technikorientierung beim Thema Online-Marketing (Website-Erstellung und -Optimierung, Bloggen, Verlinkung usw.) dürfte der Leitfaden aber auch für alt eingesessene Übersetzer interessant sein, die entweder neue Kunden hinzugewinnen möchten oder nach neuen Wegen der Kundenpflege suchen. Auch für Studierende ist das Handbuch sicherlich sehr lesenswert, weil es einen interessanten Einblick in die Praxis liefert.
Da die beschriebenen aktuellen Methoden des Online-Marketings vermutlich bereits in ein paar Jahren veraltet sein werden, eignet sich das Buch allerdings nicht als Standardwerk für wissenschaftliche Bibliotheken. Abgesehen davon handelt es sich ohnehin eher um einen Erfahrungsbericht und nicht um ein Fachbuch. Vielmehr ist es als eine Art Betriebsanleitung auf dem Weg zum Erfolg zu sehen und obendrein eine unterhaltsame Lektüre.
Fazit: Es gibt nur zwei Themen, die ich persönlich als Existenzgründer vermisse: Kranken- und Rentenversicherung. Auf alle anderen Fragen (und weit darüber hinaus) konnte mir das Buch konkret Auskunft geben. Aus der großen Fülle an dargestellten Marketing-Ideen kann sich jeder seine persönlichen Favoriten herauspicken und sein Glück versuchen.
Übrigens: Auch wenn Miriam Neidhardt durchgängig von Übersetzerinnen anstelle von Übersetzern spricht, sollten auch männliche Kollegen nicht zögern, einen Blick in das Buch zu werfen. Schadet nicht und war bestimmt nicht böse gemeint …
Ilka Trautmann, Diplom-Übersetzerin (BDÜ) für Deutsch, Englisch und Italienisch