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Rezensionsexemplare

Sie möchten eine Rezension über „Überleben als Übersetzer“ erstellen, für Ihr eigenes Blog, eine Zeitschrift oder Amazon? Dafür erhalten Sie selbstverständlich ein kostenfreies Rezensionsexemplar. Schreiben Sie mir eine Mail als rezension@miriam-neidhardt.de, verraten Sie mir, wo die Rezension erscheinen soll und schon geht ein Buch auf die Reise.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht jeder ein kostenloses Rezensionsexemplar bekommen kann, der mich anmailt – Hand und Fuß sollte das Vorhaben schon haben! Ich behalte mir das Recht vor, nachträglich eine Rechnung zu versenden, wenn innerhalb von drei Monaten ab Erhalt des Buches keine Rezension geschrieben wurde. Wäre sonst unfair allen anderen gegenüber, die das Buch zum Selbstzweck brav bezahlen!

Maximal 8 Exemplare stehen zurzeit zur Verfügung. Wenn weg, dann weg.

Rezension von Ilka Trautman

Endlich ist es da: Das Handbuch, das Übersetzern den Einstieg in die Freiberuflichkeit erleichtert und gleichzeitig noch Spaß macht!

„Überleben als Übersetzer – Das Handbuch für freiberufliche Übersetzerinnen“ widmet sich mit großer Hingabe dem Thema Marketing. Gleichzeitig liefert es Antworten auf allgemeine praktische Fragen wie etwa welche Punkte eine ordentliche Rechnung enthalten sollte inklusive konkretem Musterbeispiel.

Ausgehend von der Frage „Was ist Professionalität?“ unterteilt sich das Anfangskapitel in die Entscheidung Kleinunternehmer oder Umsatzsteuerpflicht?, Bin ich ein Gewerbe? sowie Informationen zur Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, Berufshaftpflicht-versicherung und BDÜ-Mitgliedschaft.

Solche und ähnliche Fragen dürften wohl jeden Anfänger beschäftigen, werden allerdings aufgrund ihres drögen, normalerweise rein organisatorischen Charakters nicht unbedingt in Zusammenhang mit einer erfolgreichen Selbstvermarktung gebracht. Nach Ansicht der Autorin hingegen erkennt der potenzielle Auftraggeber bereits anhand der Umsatzsteuer-ID und der Daten zur Vermögensschadenshaftpflichtversicherung im Impressum der Website, dass er es mit einer qualifizierten Fachkraft zu tun hat.

Das Anschlusskapitel widmet sich ausführlich der Gestaltung einer eigenen Website angefangen mit der Suche nach einer geeigneten Domain, gefolgt von einer konkreten Anleitung zur Erstellung der Website mit dem von der Autorin empfohlenen Blogsystem „WordPress“ bis hin zur Frage nach den Inhalten.

Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Suchmaschinenoptimierung, den sozialen Netzwerken XING, LinkedIN, Twitter, Facebook und Google+ sowie einer Fülle von Möglichkeiten des On- und Offline-Marketings gefolgt von rein betriebswirtschaftlichen Themen wie Angebot, Auftrag, Rechnung, Reklamationsmanagement und Forderungsmanagement. Daran angeschlossen ist der Bereich „Weiterbildung“, in dem die gerade für Berufseinsteiger interessanten Fragen nach einer Vereidigung/Ermächtigung, CAT-Tools etc. angeschnitten werden. Den Abschluss bilden die Themen Marketinganalyse und lohnende Anschaffungen.

Insgesamt lässt sich Folgendes feststellen: Die Autorin begeistert sich in einem Maß für das Thema Marketing, wie es in unserer Branche und gerade für „Einzelkämpfer“ unüblich ist und eben diese Begeisterung ist ansteckend! Das Handbuch liest sich wie eine Rezeptsammlung zum Thema „Wie mache ich auf mich aufmerksam?“ und enthält dabei viele nützliche Anregungen wie z. B. die Nutzung von Twitter als Marketinginstrument bzw. als Großraumbüro, das Verfassen von Kommentaren auf Blogs anderer oder das Veröffentlichen von Pressemitteilungen oder Artikeln für Fachzeitschriften. Sogar der Gedanke, einen Film zur Selbstpräsentation auf YouTube zu veröffentlichen, wird hier einmal „laut gedacht“.

Der Stil ist von einem teilweise fast schon leichtfertigen Umgang mit der Sprache geprägt, der eher an das gesprochene Wort erinnert und gelegentlich ein wenig flapsig erscheint. Andererseits wird er von der Autorin bewusst eingesetzt, um sich von dem normalerweise in Fachliteratur verwendeten sachlich-nüchternen Ton abzuheben.

Hier eine kleine Leseprobe aus dem Kapitel „Agenturen suchen anders“:

Es gibt natürlich noch andere Auftragsbörsen, TraduGuide zum Beispiel. Hier schreiben häufig auch Unternehmen und Privatkunden Aufträge aus. Kann sich lohnen, wenn man beispielsweise eine übersetzte Website eines Unternehmens für die Referenzliste haben möchte. Meiner Erfahrung nach geht es hier jedoch fast immer tatsächlich nur um den Preis. Weitere Seiten sind Translatorscafe.com, bewords.com, um nur einige zu nennen. Registrieren, ausprobieren, schadet nichts. (S. 166)

Das knapp 200 Seiten umfassende Handbuch gibt in diesem Stil den kompletten Erfahrungsschatz der Autorin weiter, sprüht nur so vor Ideen und Tipps und wird niemals langweilig. Vielleicht auch gerade wegen der nicht wissenschaftlichen Ausdrucksweise liest es sich wie ein spannender Roman und ist daher für Existenzgründer rundum empfehlenswert.

Aufgrund der starken Technikorientierung beim Thema Online-Marketing (Website-Erstellung und -Optimierung, Bloggen, Verlinkung usw.) dürfte der Leitfaden aber auch für alt eingesessene Übersetzer interessant sein, die entweder neue Kunden hinzugewinnen möchten oder nach neuen Wegen der Kundenpflege suchen. Auch für Studierende ist das Handbuch sicherlich sehr lesenswert, weil es einen interessanten Einblick in die Praxis liefert.

Da die beschriebenen aktuellen Methoden des Online-Marketings vermutlich bereits in ein paar Jahren veraltet sein werden, eignet sich das Buch allerdings nicht als Standardwerk für wissenschaftliche Bibliotheken. Abgesehen davon handelt es sich ohnehin eher um einen Erfahrungsbericht und nicht um ein Fachbuch. Vielmehr ist es als eine Art Betriebsanleitung auf dem Weg zum Erfolg zu sehen und obendrein eine unterhaltsame Lektüre.

Fazit: Es gibt nur zwei Themen, die ich persönlich als Existenzgründer vermisse: Kranken- und Rentenversicherung. Auf alle anderen Fragen (und weit darüber hinaus) konnte mir das Buch konkret Auskunft geben. Aus der großen Fülle an dargestellten Marketing-Ideen kann sich jeder seine persönlichen Favoriten herauspicken und sein Glück versuchen.

Übrigens: Auch wenn Miriam Neidhardt durchgängig von Übersetzerinnen anstelle von Übersetzern spricht, sollten auch männliche Kollegen nicht zögern, einen Blick in das Buch zu werfen. Schadet nicht und war bestimmt nicht böse gemeint …

 Ilka Trautmann, Diplom-Übersetzerin (BDÜ) für Deutsch, Englisch und Italienisch

Weihnachtspost

Kürzlich lief bei ProZ.com die Umfrage, ob man denn Weihnachtsgrüße verschicken würde und ob per E-Mail oder per Post. Bei der Diskussion gaben einige an, ihren Kunden in der Mail, mit der sie den letzten Auftrag vor den Feiertagen absenden, frohe Weihnachten zu wünschen.

Das ist natürlich ein Muss, ersetzt jedoch keine Weihnachtskarte. Und wenn ich Weihnachtskarte schreibe, dann meine ich eine Weihnachtskarte per Post; keine E-Mail und schon gar keine E-Card, die sich der Empfänger erst runterladen muss! Weihnachtsgrüße per E-Mail laufen vermutlich nicht nur bei mir unter Spam.

Ich habe mir dieses Jahr Weihnachtskarten von Nadiwitt erstellen und drucken lassen, das Ergebnis sehen Sie hier:

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Meine Weihnachtskarten 2012

Damit diese auch richtig ankommen und dem Empfänger Freude bereiten, sind noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten:

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Kontaktdaten auf den Karten sind, schließlich soll der Kunde ja an Sie erinnert werden. Legen Sie jedoch keine Visitenkarte bei! Es handelt sich um einen Gruß, nicht um ein Werbeschreiben!
  • Wählen Sie Umschläge mit einer dreieckigen Lasche und nicht die graden, selbstklebenden (siehe Bild unten). So unterscheiden Sie den Brief schon vor dem Öffnen optisch von einer Rechnung.
  • Schreiben Sie die Adresse per Hand. Das macht zwar ein bisschen mehr Arbeit, fällt dem Empfänger jedoch mehr ins Auge: Eine gedruckte Adresse assoziiere ich mit Rechnung oder Werbung, eine handschriftliche Adresse mit einem persönlichen Gruß, den ich noch vor den anderen Briefen öffne.
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Der Umschlag links sieht aus wie eine Rechnung, der rechts wie ein persönliches Schreiben (noch schöner wäre der Absender übrigens auf der Rückseite).
  • Adressieren Sie die Karte bei großen Unternehmen an Ihre Kontaktperson, damit sie nicht schon in der Poststelle untergeht.
  • Unterschreiben Sie die Karte selbst und wählen sie keine vorgedruckte „Unterschrift“. Schreiben Sie wenn möglich einen persönlichen Gruß dazu.
  • Schreiben Sie mit dem Füller, nicht mit einem Kugelschreiber. Ein Füller erzeugt ein viel edleres Schriftbild. Föhnen Sie die Tinte trocken, damit wirklich nichts verschmiert.
  • Achten Sie auf eine schöne, weihnachtliche Briefmarke.
  • Senden Sie die Karten rechtzeitig ab! Sie müssen spätestens eine Woche vor Heiligabend ankommen. Denken Sie daran, dass die Post vor den Feiertagen häufig länger braucht als sonst!

Solche Karten bekommen dann nicht nur aktuelle und gute Kunden, sondern alle, die im Laufe des letzten Jahres auch nur ein Angebot eingeholt haben. Vielleicht ist der ein oder andere Nicht-Kunde ja mit seinem aktuellen Übersetzer unzufrieden und Sie kommen wie gerufen! Noch dazu, wo Sie so nett sind und eine Weihnachtskarte schicken, während der andere kaum ein persönliches Wort in seine E-Mails schreibt.

Mit Kunden meine ich in diesem Fall übrigens nur direkte Geschäftskunden, keine Agenturen oder Privatkunden. Wobei man bei sehr netten und wiederkehrenden Privatkunden und kleinen, persönlichen Agenturen mit direktem Ansprechpartner natürlich Ausnahmen machen kann :-)

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten allerseits!

Nur was für Hauptberufler?

Übrigens richtet sich mein Buch nicht ausschließlich an hauptberuflich oder in Vollzeit tätige Übersetzerinnen, wie dann und wann fälschlicherweise behauptet wird. Ganz im Gegenteil: Bei einer hauptberuflich/in Vollzeit freiberuflich tätigen Übersetzerin würde ich davon ausgehen, dass sie von ihrer Tätigkeit bereits leben kann – und mein Buch richtet sich ja an Kolleginnen, die ihre Tätigkeit ausbauen möchten, um davon leben zu können (siehe Klappentext). Es spricht auch überhaupt nichts dagegen, nur vormittags zu übersetzen und sich nachmittags um die Kinder zu kümmern. Oder einen sicheren Halbtagsjob zu haben und nur die andere Hälfte des Tages freiberuflich zu arbeiten. Es ist mitnichten so, dass nur eine hauptberuflich/in Vollzeit tätige Übersetzerin eine gute Übersetzerin ist!

Mein Punkt ist, dass man dem potenziellen Kunden nicht ungefragt auf die Nase binden sollte, dass man die Übersetzerei nicht in Vollzeit ausübt, beispielsweise mit einer schlechten Erreichbarkeit oder dem Kleinunternehmerparagrafen, weil das keine professionellen Eindruck macht. Das ist alles.

Kosten gedeckt!

Gestern war es so weit: Ich habe über den Verkauf des Buchs meine Kosten für das Buch gedeckt. Ab jetzt bin ich im Plus! Und spare für eine neue Auflage mit einigen Ergänzungen – und einer professionellen Formatierung :-)

Gestern erschien ein Foto von mir mit Buch im aktuellen MDÜ, was mich nicht nur sehr gefreut, sondern auch die Verkaufszahlen in die Höhe getrieben hat. Auch in den Zeitschriften der Landesverbände Hessen und Thüringen sind Rezensionen zum Buch erschienen, allerdings offensichtlich nicht online einsehbar.

Weitere tolle Projekte sind in Planung; ihr dürft gespannt sein!