Nur was für Hauptberufler?

Übrigens richtet sich mein Buch nicht ausschließlich an hauptberuflich oder in Vollzeit tätige Übersetzerinnen, wie dann und wann fälschlicherweise behauptet wird. Ganz im Gegenteil: Bei einer hauptberuflich/in Vollzeit freiberuflich tätigen Übersetzerin würde ich davon ausgehen, dass sie von ihrer Tätigkeit bereits leben kann – und mein Buch richtet sich ja an Kolleginnen, die ihre Tätigkeit ausbauen möchten, um davon leben zu können (siehe Klappentext). Es spricht auch überhaupt nichts dagegen, nur vormittags zu übersetzen und sich nachmittags um die Kinder zu kümmern. Oder einen sicheren Halbtagsjob zu haben und nur die andere Hälfte des Tages freiberuflich zu arbeiten. Es ist mitnichten so, dass nur eine hauptberuflich/in Vollzeit tätige Übersetzerin eine gute Übersetzerin ist!

Mein Punkt ist, dass man dem potenziellen Kunden nicht ungefragt auf die Nase binden sollte, dass man die Übersetzerei nicht in Vollzeit ausübt, beispielsweise mit einer schlechten Erreichbarkeit oder dem Kleinunternehmerparagrafen, weil das keine professionellen Eindruck macht. Das ist alles.

2 Gedanken zu „Nur was für Hauptberufler?

  1. Glückwunsch Miriam! Ich freue mich sehr für dich, dass du die Kosten decken konntest und sogar schon neue Projekte planst!!! Der Hinweis, was die Hauptberuflichkeit betrifft, ist auch sehr nützlich, denn ich hatte mich wie gesagt, beim Lesen des Buches schon als (minderwertige) Hobbyübersetzerin eingestuft. Wenn man nur halbags arbeitet, hat man viel mehr Lust aufs Arbeiten und vermutlich auch bessere Ideen. Für mich ist es jedenfalls ideal so und jetzt an die Arbeit bevor die Kids wiederkommen;-)

    Glg, Ilka

  2. Moin Ilka,

    wer mich kennt, weiß ja, dass ich selber nur vormittags arbeite und nachmittags Kinder hüte. Aber pst! Nicht weitersagen!
    Beim Stammtisch ist es mir tatsächlich mal passiert, dass ich sagte, ich würde ja eigentlich nur halbe Tage arbeiten, und bei dem männlichen Kollegen sofort die Luft rausging und er nur meinte: „achso“! Man merkte, wie ich den Stempel „Hausfrau und Hobbyübersetzerin“ aufgedrückt bekam, weil nur hauptberufliche Übersetzer sich gegenseitig ernst nehmen.
    Das ist Unsinn. Deshalb richtet sich das Buch ja hauptsächlich an Übersetzerinnen: Unsere Lebenssituation ist meist eine andere als die eines Mannes. Wir müssen oftmals nicht die komplette Familie ernähren, eben weil wir einen Mann haben. Und haben oftmals auch gar nicht die Zeit dafür, eben weil wir Kinder haben. Das macht uns jedoch nicht weniger professionell!
    Da das in den Augen der anderen jedoch anders ankommt, rate ich dazu, damit nicht hausieren zu gehen und einen auf hauptberuflich zu machen. Auch das ist Marketing.

    Gruß Miriam

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